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Vor einigen Jahren und zuletzt 2004 hatte ich mehrfach die Gelegenheit Sevastopol und verschiedene Orte der Südküste auf der Halbinsel Krim am Schwarzen Meer zu besuchen. Meine Eindrücke und Erfahrungen wichen zum Teil erheblich von dem ab, was ich in Vorbereitung meiner Reisen im Internet lesen konnte. 

Vorab möchte ich anmerken, dass sich meine Erfahrungen überwiegend auf die Stadt Sevastopol beziehen. Es ist eine Hafenstadt in einer traditionellen Touristikregion, wenn es sich dabei auch überwiegend um russische oder ukrainische Touristen handelt. Weiter im inneren des Landes mög

en die Verhältnisse vollkommen anders sein, als hier in dieser schönen, alten und traditionsreichen Hafenstadt mit ca. 400.000 Einwohnern und jährlich ca. 500.000 Touristen. Zu dieser Zeit gehörte die Halbinsel Krim noch zur Ukraine. Hier haben sich bekanntlich viele Dinge in den letzten Jahren weiter entwickelt und verändert.

Sollte gelegentlich durch meiner Schilderung der Eindruck entstehen, dass ich einzelne Bedingungen und Verhältnisse abfällig bewerte, so werde ich gründlich missverstanden! Ich empfinde große Hochachtung vor den Leistungen der Bevölkerung auf der Krim, welche trotz der oft schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen guten Willens sind und das Beste aus mancher schwierigen Situation machen!

Die Krim hat auf jeden Fall das Potential auch zu einem Urlaubsgebiet westlicher Touristen zu werden, ist allerdings leider zur Zeit Spielball weltpolitischer Mächte.

Für die Einreise in die Ukraine zur touristischen Zwecken war seit 2005 für Reisende aus den EU-Staaten, USA und Kanada kein Visum mehr erforderlich! 

Flugverbindung nach Sevastopol

Simferopol (ca. 80 km entfernt von Sevastopol) hat als Hauptstadt der Krim einen internationalen Flughafen. Es ist - im Vergleich zu internationalen Flughäfen in Deutschland - ein sehr kleiner Flughafen.flieger

Ein paar Jahre vor meinen Reisen wurde dieser Flughafen um eine neue Start- und Landebahn erweitert, welche auch den Anforderungen großer Flugzeuge genügt. Diese Bahn liegt allerdings mehr als 10 km entfernt vom Terminal des ursprünglichen Flughafens. Entsprechend lange ist die Rollzeit nach der Landung bzw. vor dem Start. Bemerkung eines Flugkapitäns beim langen Rollen zur Startbahn: "Keine Sorge, wir FAHREN nicht nach Frankfurt/Main zurück! Wir werden heute auch noch fliegen ....!"

Im Jahr 2004 wurde die Abflughalle vollkommen renoviert und modern gestaltet ..... die alte Halle fand ich persönlich allerdings gemütlicher!

Die Flugverbindungen von Deutschland aus waren eher dürftig und zum Teil sehr umständlich. Die kürzeste und preiswerteste Verbindung (die ich bis 2004 kannte), war ein Direktflug (Charterflug) von Frankfurt/Main nach Simferopol mit einem großen Reiseanbieter. Diese Gesellschaft bot einen Pauschalurlaub in Yalta an, verkaufte aber auch nur den Flug. Es war leider immer ein Nachtflug (Ankunft in Simferopol Ortszeit 2:50 Uhr in der Nacht! Rückflug ebenfalls mitten in der Nacht um 3:30 Uhr Ortszeit!). Zu gerne hätte ich die Krim auch einmal von oben bei Tageslicht  gesehen.
 
Andere Verbindungen über die Türkei oder über Moskau oder Kiew waren oft wesentlich teurer und auch mit längeren Zwischenstopps in anderen Ländern verbunden und deshalb für mich nicht interessant.

Ankunft am Flughafen Simferopol

Simferopol liegt etwa in der Mitte der Halbinsel Krim und wurde von Frankfurt/Main aus direkt angeflogen. Die Flugzeit betrug beim Direktflug nach Simferopol ca. 2 ½ Stunden. 

Auf dem Flughafen Simferopol beim Verlassen des Flugzeugs waren Busse vorgefahren, welche die Passagiere zum Flughafengebäude bringen sollten. Es waren große Sattelzüge mit Busauflieger, die sicher auch schon bessere Tage gesehen haben .....!

Im Flughafengebäude angekommen bedeutete man noch im August 2001 den Passagieren, dass sie sich vor einem kleinen Schalter anzustellen haben. Hier musste noch vor der Passkontrolle eine ukrainische Krankenversicherung abgeschlossen werden.  Bei meinem zweiten Besuch im Oktober 2001 war diese 'Zwangsversicherung' bereits überflüssig geworden. Seit dem war dann der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung einer bestimmten hiesigen Versicherungsgesellschaft nachzuweisen. 

Waren die Beamten der Zoll- und Passkontrolle im Jahr 2001 noch recht "militärisch frostig", so hatte sich ab 2002 das "Klima" an der Passkontrolle erfreulich geändert. Die Beamten waren sehr freundlich und hilfsbereit. Auch waren einige zumindest der englischen Sprache mächtig. Noch "lockerer" wurde es ab 2003, wo es auch deutschsprachiges Personal bei der Abfertigung gab!

Nächste Station war die Zollkontrolle. Es ging es natürlich in erster Linie um die Deklaration von mitgebrachten Devisen und Wertgegenständen. Insgesamt musste man für Pass- und Zollkontrolle mindestens  30 - 60 Minuten einkalkulieren! Es konnte aber auch länger dauern, wenn man das Pech hatte, am Ende der Schlange von 200 Passagieren zu stehen ...! 

berge

Die Fahrt mit dem Taxi vom Flughafen Simferopol nach Sevastopol kostete 2001 üblicherweise ca. 30,- bis 40,- €. Immerhin ist es eine Entfernung von ca. 80 km! 

Ich wurde immer am Flughafen von einem Fahrer abgeholt. Es begann eine interessante Fahrt zur Hafenstadt Sevastopol, die bis Anfang der 90ger-Jahre noch eine geschlossene Stadt war, für die wegen der dort stationierten Schwarzmeerflotte ein besonderer Passierschein benötigt wurde.

Ich hatte zuvor im Internet gelesen, dass die ukrainischen Straßen sehr schlecht sind. Nun, sie sind sicher nicht mit gut ausgebauten Bundesstraßen oder gar Autobahnen in Deutschland zu vergleichen, aber ich kenne auch in Deutschland zunehmend schlechtere Straßen .....!

Ukrainische Autofahrer (vielleicht mit Ausnahme der Minibusfahrer) beachten in der Regel strikt die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Auch wenn weit und breit kein anderes Fahrzeug sichtbar und die Straße gut ausgebaut ist. Ganz besonders werden auch Stoppschilder beachtet! (das ist mir übrigens bislang in allen osteuropäischen Staaten aufgefallen!). Vorschriftsmäßig, wie wir es auch in der Fahrschule lernen! Die Räder müssen still stehen! Auch an Stellen, wo weit und breit kein Verkehr kommt! Häufiger wird von der Hupe Gebrauch gemacht. Vor Kreuzungen, wenn Fußgänger auf der Fahrbahn sind oder vor dem Überholen. Das Hupen ist nicht bedrängend gemeint, sondern es soll nur die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers erregen und anzeigen, dass man überholen möchte. 

Bei meinem Besuch in 2003 ist mir übrigens aufgefallen, dass die Beschilderungen inzwischen auch durch Schilder in lateinischer Schrift ergänzt wurden! Zumindest, was die größeren Städte und Ziele anbelangt. Das ist eine enorme Hilfe, wenn man das kyrillische Alphabet nicht kennt!!

Unterkunft in Sevastopol

Sevastopol hat nicht sehr viele Hotels. Die Zimmerpreise lagen hier allgemein zwischen 50,- und 100,- € pro Person für Übernachtung mit Frühstück. Allerdings auch mit deutlichen Schwankungen je nach Saison! Aber - auch nicht alle Hotels verfügten über den für uns gewohnten Standard!

Es wurden auch sehr viele kleine Wohnungen (1- 2 Räume, kleine Küche und Badezimmer) an Touristen vermietet. Eine nach europäischem Standard eingerichtete und ausgestattete Wohnung im Stadtzentrum kostet (je nach Ausstattung, Lage und Saison) ebenfalls etwa  ca. 30,- bis 60,- € pro Tag. Pro Tag und nicht pro Person, wie im Hotel. Ebenso abhängig von der Jahreszeit! Für eine Familie lohnte sich daher das Anmieten einer kleinen Wohnung auf jeden Fall! Ich persönlich - obwohl alleine reisend - bevorzuge diese Art der Unterbringung. Man ist unabhängiger von Essenszeiten etc., als in einem Hotel.

Die Stadt Sevastopol

Jeder Mensch hat (zum Glück) einen anderen Geschmack. Mir persönlich hat die Stadt Sevastopol sehr gut gefallen, obwohl ich normalerweise Städte weniger interessant finde und lieber auf's Land fahre, um Land und Leute kennen zu lernen. Aber in dieser wunderschöne (Alt-)Stadt mit ihrem ganz eigenen Flair und Charme habe ich mich immer sehr wohl gefühlt!markt

Im Gegensatz zu anderen südlichen Ländern mit großer Hitze sah man auch in der Mittagszeit viele Menschen in den Straßen. Die Bürgersteige der Innenstadt waren gesäumt von Handelsständen mit Getränken, Zeitschriften, Lavendelsträußen, Andenken, Obst und Gemüse und vielen anderen Artikeln. Im Park am alten Hafen noch viel mehr. Hier fanden sich auch Straßenmusikanten, Künstler (wer Zeit hatte, konnte sich bei einem der vielen Maler ein Portrait malen lassen), Lotteriespiele, Obststände, Anbieter von Exkursionen in das Umland und viele, viele Dinge mehr. Ein ständiger Markt. An der einen Seite wurde eine Würgeschlange dem Publikum vorgeführt, ein paar Meter weiter junge Hunde zum Verkauf angeboten, oder Kinder konnten auf einem Pony reiten.

Die Not macht erfinderisch! Für ein paar Cent konnte man sich auch auf einer Haushalts-Personenwaage auch wiegen! Eine wirkliche Vielfalt und buntes Treiben im Zentrum dieser Stadt!  

  

Verkehrsmittel in Sevastopol

Sevastopol verfügte über ein sehr dichtes Netz öffentlicher Busse. Sie fuhren im Abstand von wenigen Minuten. Lange Wartezeiten an Bushaltestellen entstanden nicht. Die Busse waren gut ausgelastet, zum Teil auch sehr voll. Der Zustand dieser Busse war sehr unterschiedlich. Im Sommer bei über 40 Grad im Schatten ist ein voll besetzter Bus mit schwitzenden Fahrgästen zuerst etwas gewöhnungsbedürftig! Die Fahrt mit diesen Bussen kostete 2001 umgerechnet nur etwa 0,08 DM je Fahrt. Die Preise waren in all den Jahren trotz Preissteigerungen für unsere Verhältnisse immer noch spottbillig.

Auf den gleichen Strecken, wie die öffentlichen Busse, fuhren auch privatwirtschaftlich kleine Shuttelbusse. Es waren sicher einige hundert! In der Regel handelte es sich dabei um umgebaute Kleintransporter aller Marken dieser Erde. Sie verfügten – je nach Größe - etwa über 9 -12 Sitzplätze. Wer schnell zu seinem Ziel kommen wollte, nahm einen dieser Kleinbusse. Sie hatten gegenüber den öffentlichen Bussen verschiedene Vorteile. Erstens waren sie schneller auf der Strecke, da sie nur auf Anforderung an den Haltestellen gehalten haben. Zweitens fuhren sie schneller, weil der Fahrer unter Ausnutzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch die Stadt fuhr (manchmal nichts für zarte Nerven!). Sie waren außerdem auch bequemer, weil jeder Fahrgast einen Sitzplatz hatte, was in öffentlichen Bussen nicht unbedingt der Fall war. Sie kosteten allerdings auch deutlich mehr Fahrgeld, weitgehend unabhängig davon, welche Strecke man tatsächlich fahren wollte. Trotz der Fahrweise keine Sorge! Es gab erstaunlich wenig Unfälle!

In der Stadt waren auch sehr viele Taxis zu sehen. Sie wurden aber von der breiten Bevölkerung nur wenig genutzt, da sie für normale Einkommensverhältnisse kaum erschwinglich waren. Die Stadtfahrt kostete mindestens umgerechnet 2,00 - 4,00 €. Weitere Strecken auch entsprechend mehr. - Man musste unbedingt zu Beginn der Fahrt nach dem Preis fragen und verhandeln, sonst konnte es für einen Ausländer sehr teuer werden!!

Der Individualverkehr mit PKW war für eine so große Stadt angenehm gering. Vermutlich waren die gegenüber dem Durchschnittseinkommen hohen Kosten eines PKW der Grund dafür, dass man doch oft lieber mit dem Bus fuhr und den eigenen PKW (sofern überhaupt vorhanden) nur zu besonderen Anlässen nutzte.

 

Gastronomie in Sevastopol

Ich habe einige sehr gute und preiswerte gastronomische Betriebe in Sevastopol kennen gelernt. Der Nachteil der meisten Gaststätten und Restaurants ist jedoch, dass man einen einheimischen Führer benötigt bzw. der russischen Sprache mächtig sein muss, denn die Speisekarte ist meist in russisch und in der Regel sprechen die Kellner keine andere Sprache!traktir

Eine Ausnahme ist z.B. das Restaurant "TRACTIR" am Rande des Stadtzentrums. Es ist eine Traditionsgaststätte mit Erinnerungen an die Verteidigung Sevastopols im Krimkrieg (1854). Hier gibt es (auf Nachfrage!) auch eine Speisekarte in englischer Sprache und - zumindest für meinen Geschmack - ein ausgezeichnetes Essen!

Dieses Restaurant ist in Sevastopol Jedermann bekannt! Allerdings ist hier häufig auch ein so starker Andrang, dass Gäste außerhalb auf dem Bürgersteig Schlange stehen und warten müssen, bis die gewünschten Plätze frei werden.

donald

Und, weil besonders Kinder eher mit Mc Donald's zu begeistern sind ... gibt's den hier natürlich auch! Mitten im Zentrum und nur wenige Minuten Fußweg vom alten Hafenbecken entfernt. Andererseits .... nochmal 5 Minuten Fußweg, und man ist bei TRACTIR ... ! 

Es ist für Jeden was da!

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Kreditkarten

Irgendwo im Internet hatte ich gelesen, dass Kreditkarten in der Ukraine kaum oder nur vereinzelt akzeptiert werden. Offensichtlich trifft das zumindest nicht auf Sevastopol zu. An den Eingangstüren aller ‚besseren’ Geschäfte sah ich die Zeichen von VISA-CARD, EUROCARD, MASTERCARD und MAESTO! Geldautomaten gab es etliche im Stadtzentrum. Mit der normalen Bankcard (MAESTO) ist das Abheben, auch von größeren Geldbetragen ohne Probleme überall in der Stadt möglich.

 

Devisentausch

Die Ein- und Ausfuhr (zumindest größerer Mengen) der Landeswährung ist nicht zulässig. Es ist daher erforderlich im Land Devisen zu tauschen.

Überall in der Stadt kann man Devisen in Landeswährung umtauschen. Die gängigsten ausländischen Währungen sind US-Dollar, Euro und Russische Rubel. Der aktuelle Kurs ist überall auf großen Schildern angeschrieben. Im Juni 2004 bekam man für 1,- € etwa 6,20 Hrywnja (UAH). Im Juli 2010 etwa 10,02 Hrywnja (UAH)

Angesichts der später überall vorhandenen Geldautomaten war der Umtausch von Devisen in diesen Wechselstellen eigentlich nicht mehr notwendig. 

 

Preise

Nach kurzer Zeit habe ich es aufgegeben, die Preise für einheimische Grundnahrungsmittel umzurechnen. Sie sind für die Grundnahrungsmittel wirklich sehr gering!

lt in % angegeben! So kann sich jeder den Wein nach seinem Geschmack aussuchen, auch wenn er sie Sorte nicht kennt! Warum machen das deutsche Winzer nicht auch??? Wahrscheinlich hat deutscher Wein keinen Zuckergehalt! Jedenfalls keinen nennenswerten, gegenüber den hier oft schweren und süßen Weinen ...! Aber keine Angst vor diesem süßen Wein, einen "schweren Kopf" habe ich selbst von größeren Mengen nie bekommen!

wein

Eine Flasche vom besten Rotwein kostet etwa  3,- €. Aber auch für die Hälfte ist bereits sehr guter Wein zu bekommen. Auf den Weinflaschen ist neben dem Alkoholgehalt auch der Zuckergehalt angegeben.

Es gibt in den Geschäften aber auch viele Lebensmittel aller bekannten westeuropäischen Markenhersteller, bis hin zum Katzen- und Hundefutter. Die Preise dieser Artikel sind verhältnismäßig hoch (in der Regel deutlich teurer wie in Deutschland) und dort vom Durchschnittsbürger kaum zu bezahlen!

In den Bekleidungsgeschäften der Innenstadt wird dem Besucher klar, dass Bekleidung für die ukrainische Bevölkerung oft ein Luxusartikel ist (Durchschnittseinkommen 50 -200 $ im Monat!). Markenjeans ca. 80,- €, Schuhe 60,- € bis 100,- €. Ich wollte mir wegen der großen Hitze Shorts kaufen, aber 60,- € wollte ich dafür dann doch nicht ausgeben ....! So schlimm war die Hitze dann doch wieder nicht! 

Plastikmüll

Zumindest im heißen Sommer erstickt die Stadt zeitweilig im Plastikmüll! Man stelle sich vor, dass 800.000 Menschen (incl. Touristen) bei dieser großen Hitze mit einer Wasserflasche oder anderen Getränken in der Hand unterwegs sind (ohne ist bei dieser Hitze kaum möglich)! Ist die Flasche leer getrunken, kauft man am nächsten Getränkestand (es gibt sie sehr zahlreich) eine neue, und wirft die alte weg! Die überall vorhandenen Papierkörbe sind natürlich bereits in Kürze überfüllt!

Papierkörbe, Parkanlagen, Bürgersteige etc. werden zwar ständig gereinigt (selbst in der Nacht sind die Reinigungskolonnen unterwegs), aber diesen Bergen an Plastikflaschen kann natürlich niemand so schnell Herr werden!!!  

Bei meinem Besuch 2002 und 2003 war es wesentlich kühler und entsprechend wesentlich sauberer wirkte das Stadtbild. Außerdem wurden in der Innenstadt Müllcontainer aufgestellt mit deutlich höherem Fassungsvermögen, als nur die Papierkörbe - mit dem entsprechenden Erfolg.

Auch Mehrwegflaschen (Pfandflaschen) werden zahlreich weggeworfen bzw. einfach stehen gelassen. Es ist auch eine Geste der Mildtätigkeit, denn sie werden von sehr armen Menschen oder Kindern eingesammelt und sie verdienen sich damit den Lebensunterhalt. 

Die Menschen in Sevastopol

Die meisten Einwohner in Sevastopol sind russischer Abstammung. Ukrainer und Tartaren sind in der Minderheit. Der Fremde, welcher nur deutsch oder englisch spricht, hat hier ein echtes Problem! Unmittelbar in der Hafengegend findet man noch einige Menschen, die ein paar Worte englisch verstehen oder auch sprechen. Insbesondere in den Pub’s oder auch an den Händlerständen. Die besten Chancen auf eine Verständigung in englischer Sprache hat man bei jungen Leuten. Sie lernen Englisch in der Schule, aber die Hemmungen, plötzlich in einer fremden Sprache sprechen zu müssen, sind (wie bei uns auch) doch sehr hoch.

Man sagt, dass in der Ukraine die schönsten Mädchen leben. Ich weiß es nicht ob das stimmt, aber andere hatten zumindest in diesen Tagen wohl keinen Ausgang .......!!!? Aber für uns auffällig ist auch, dass hier praktisch alle Frauen unterhalb des Rentenalters für unsere Begriffe ungewöhnlich modebewusst sind und sich sehr farbenfroh und sexy kleiden! Übrigens - der extreme Minirock ist nur bei uns 'out' .....(was sicher auch etwas mit den hohen Sommertemperaturen hier zu tun hat)!!! 

Die Bevölkerung ist Fremden gegenüber ausgesprochen hilfsbereit und äußerst gastfreundlich! Wenn Sie das Glück haben, eine einheimische Familie näher kennen zu lernen, dann werden Sie erfahren, was Gastfreundschaft ist!

Einem deutschen Touristen, der ständig im Hinterkopf rechnet, wie hoch das Einkommen der Familie ist und welche Preise für manche Lebensmittel gezahlt werden müssen, ist diese umwerfende Gastfreundschaft schon  peinlich. Sie geben wirklich alles, um ihren Gast zu bewirten! Wenn Sie die Frage, ob Sie ein belegtes Brot essen möchten, bejahen, dann sehen Sie sich plötzlich einem mehrgängigen Menü gegenüber! Und ob Hunger oder nicht, da müssen Sie durch! Keine Angst, das belegte Brot gibt es dann hinterher auch noch!!! Sie wollten es doch!! – Lehnen Sie es bitte nicht ab!!! Sollten Sie wirklich alles gegessen haben, dann gibt es mit Sicherheit beim nächsten Mal die doppelte Ration!!! Ach ja - möglicherweise werden Sie nach dem reichhaltigen Essen gefragt, ob Sie eine Tasse Tee trinken wollen? Vorsicht! Zum Tee wird dann Kuchen gereicht und sicher wollen Sie nicht unhöflich sein und den Kuchen zurückweisen .....!!!! ?

So freundlich, wie die Bevölkerung gegenüber Fremden ist, so (für unsere Begriffe) unhöflich können sie aber auch manchmal untereinander sein! Es kommt häufiger vor, dass jemand auf der Straße nach der Uhrzeit gefragt wird. Es kann ebenso vorkommen, dass der freundlich Fragende wie Luft behandelt wird und keine Antwort bekommt! Ebenso habe ich ein solches Verhalten manchmal in Geschäften bemerkt, wenn eine Verkäuferin einen Kunden angesprochen hat und helfen wollte ...! Ich weiß nicht warum ...!

Manche, früher sicher blühenden Wirtschaftszweige sind am Boden zerstört. Ich habe den Zustand einer alten Werft- und Hafenanlage (etwas außerhalb der Stadt) gesehen. Eine vor sich hinrostende Geisteranlage! Hier läuft nichts mehr! Wahrscheinlich nie mehr! Eine nicht zu beschreibende Trostlosigkeit! Wen wundert es, dass die früheren Arbeiter aus dieser Anlage diese Trostlosigkeit und ihre eigene Perspektivlosigkeit schon am frühen Morgen versuchen in Wodka zu ertränken????

Grundlos trinkt hier niemand Alkohol! Wer ohne Grund Alkohol trinkt, hat ein Alkoholproblem! Deshalb wird immer, wo das Glas erhoben wird, auch ein Trinkspruch gesagt. Auf bessere Zeiten ..... die Freundlichkeit der Ehefrau ..... die Gesundheit der Hauskatze ....oder was auch immer – einen Grund muss man haben! Und es gibt hier viele Gründe .....!! 

    

Das Militär in Sevastopol

Bis 1942 (Eroberung durch die deutschen Truppen) stand Sevastopol in dem Ruf, die stärkste Seefestung der Welt zu sein! Bei der Einnahme durch die deutschen Truppen nach monatelangen Kämpfen, bzw. späterer Rückeroberung durch die sowjetischen Truppen, wurde praktisch die gesamte Stadt bis auf ihre Grundmauern zerstört. Von der Stadt standen nur noch eine Handvoll Häuser! Meist nur noch die Fassaden davon. Nach dem Krieg wurde Sevastopol mit sowjetischer Hilfe wieder neu aufgebaut.

    
Verteidigungsstellungen und Geschützbunker an der Küste bis 1942

Die Reste der 1942 gesprengten,  äußerst beeindruckenden Geschützbunker (hier Fort "Maxim Gorki II") können noch heute besichtigt werden.

Bei der Belagerung Sevastopols 1942 wurde durch die deutsche Armee u.a. mit dem größten, jemals auf der Welt gebauten Geschütz, einer 80 cm-Kanone gefeuert, welche eine 500-köpfige Bedienungsmannschaft hatte! Die verschossenen Panzergranaten mit einem Gewicht von 7,1 t hatten eine Reichweite von 37 km! In 5 Tagen des Krieges wurden aus der Nähe von Bachtsschissarei (ca 25 km nördlich von Sevastopol) 48 Panzergranaten auf die Hafenstadt verschossen, dann war allerdings der gesamte Munitionsvorrat verbraucht ....!

 
Dora - größtes jemals gebaute Geschütz

Weitere Informationen und Einzelheiten zu den Befestigungsanlagen Sevastopols und der Geschichte dieser Stadt im 2. Weltkrieg kann man dem Buch "Festung Sevastopol" von Gerhard Taube (ISBN 3-8132-0485-5) entnehmen.

Sevastopol war über viele Jahrzehnte eine reine Militärstadt, zu welcher nicht Jedermann Zutritt hatte. Eine "geschlossene Stadt", in der das Militär das Leben bestimmte.  Auch heute ist sowohl ukrainische, als auch russische Marine (Schwarzmeerflotte) hier stationiert. In vielen Teilen der Stadt (besonders in Meeresbuchten) bestehen militärische Sperrgebiete, welche nicht betreten werden dürfen. Auch das Fotografieren könnte an diesen Orten einigen Ärger bereiten ...!

In Balaklawa kann man die Einfahrt zur unterirdischen ( in den Berg gebaute) U-Bootwerft der russischen Schwarzmeerflotte sehen und diesen auch heute noch besichtigen. Balaklawa war  bis 1993 absolute Sperrzone, zu welcher selbst die Einwohner von Sevastopol nur mit besonderem Passierschein Zugang hatten und war seit den Zeiten des Krimkriegs wesentlicher Bestandteil der so genannten "Festung Sevastopol".

 
die U-Booteinfahrt in den unterirdischen Hafen in Balaklawa

Große Teile der Stadt Sevastopol verfügen über ein altes und sehr weit  verzweigtes unterirdisches Katakombensystem. Diese gehören ebenfalls zum militärischen Sperrgebiet. Man sagt, dass dort die Munition für den nächsten Weltkrieg lagert .......!

Viele dieser alten Anlagen der gesamten "Festung Sevastopol" (bestehend aus diversen Forts und Verteidigungsanlagen) werden heute nicht mehr genutzt und sind zu besichtigen (zum Teil nicht ganz ungefährlich!)

Soziale Unterschiede

Der Besucher hat den Eindruck, als ob es vorwiegend drei Klassen in der Gesellschaft gibt, welche hier auffällig dicht nebeneinander leben.

Da sind zuerst Menschen, die zu den ärmsten der Armen gehören. Vorwiegend ältere Menschen, häufig mit Verkrüpplungen und Krankheiten, aber auch viele Kinder. Sie sind überall im Stadtbild zu sehen. Sie sprechen oft Passanten an und bitten um ein paar Münzen. Häufiger kann man sie auch beim Durchwühlen von Mulltonnen zu beobachten! Der Anblick dieser armen Menschen, besonders wenn es sich um Kinder handelte, hat mich sehr berührt, aber niemand hat das Geld, allen hier zu helfen ......! Wobei man wohl bei den meisten Kindern damit rechnen muss, dass sie regelrecht zum Betteln erzogen werden und organisierte Gruppen dahinter stehen ....!

Eine breite Schicht der Bevölkerung gehört der Klasse der Durchschnittsverdiener an. Durchschnittsverdiener heißt hier ein Monatseinkommen zwischen 50,- € und 150,- €! Wie sie ihren Lebensunterhalt davon finanzieren können, konnte mir niemand erklären! Sie wissen es selbst nicht - es ist praktisch nicht möglich! Unter solchen Bedingungen ist es nur zu verständlich, dass jeder versucht, irgendwelche "Nebengeschäftchen" zu machen....! Aber auch die große Korruption in diesem Land erklärt sich dadurch....

Gleichzeitig habe ich in der Stadt aber auch sehr viele Menschen – auch junge Menschen -gesehen, die offensichtlich und für dortige Verhältnisse im Geld schwimmen! In einer deutschen Großstadt sehen Sie selten so viele Autos aller westlicher Marken der gehobenen und Nobelklasse nebeneinander, wie hier am Hafen! Viele junge Damen auf der Straße könnten gerade aus dem neuesten Modekatalog entsprungen sein! Ein Handy - natürlich das neueste Modell - muss natürlich als Statussymbol offen getragen werden und ist mit Sicherheit dabei! Die Kleidung ist natürlich von bekannten europäischen Markenherstellern!

Es drängt sich die Frage auf, wie insbesondere Jugendliche dies finanzieren. Zum Teil sicher auch durch illegale Geschäfte (eigene, oder die der Eltern), zum Teil aber auch dadurch, dass ein Elternteil zur See fährt oder im Ausland arbeitet und monatlich vielleicht 1000 Dollar heimschickt .....! Das 20- bis 30fache eines Durchschnittseinkommens! Da lässt es sich hier gut leben ...!

 

Korruption und Kriminalität

Korruption ist natürlich auch in diesem Land ein Thema. In gewisser Weise sogar auch verständlich! Denn, solange die normale Bevölkerung nicht in der Lage ist, mit ihrem Arbeitseinkommen einen, auch nur bescheidenen Lebensstandart zu bestreiten und jeder auf Nebenverdienste zum Überleben angewiesen ist, muss man sich nicht wundern, wenn jeder, der die Möglichkeit dazu hat, die "Hand aufhält"! Wer etwas dagegen tun will, der muss zuerst die Einkommenssituation der Menschen soweit verbessern, dass sie von diesem Geld zumindest einen bescheidenen Lebensunterhalt bestreiten können!!

Viel wird auch über die Kriminalität in den GUS-Staaten geschrieben und gesprochen. Ich bin überzeugt, dass sie dort nicht wesentlich über der Kriminalität westlicher Großstädte liegt! Aber es ist leider spektakulärer und medienwirksamer, über Russland und die Ukraine zu schreiben, als über die hohe Kriminalität an Urlaubsorten in Deutschland, Spanien oder Italien!!! Wird ein Tourist in Spanien überfallen und ausgeraubt, so wird darüber in der Öffentlichkeit kaum noch berichtet (vielleicht, weil es schon bald an der Tagesordnung ist ....?). Würde dies in der Ukraine geschehen, so steht es mit Sicherheit morgen auf der Titelseite einer großen deutschen Tageszeitung!!! Das ist der wesentlichste Unterschied!! Und ich kenne auch z.B. in Frankfurt/Main durchaus dunkle Gassen, welche ein Fremder besser nicht alleine bei Nacht durchqueren sollte ....!!!

Selbstverständlich, wie überall sonst auf dieser Welt auch, sollte man sich als Tourist vorsichtig und diskret verhalten, keine Wertsachen im Auto liegen lassen, nicht viel Geld mit sich herumtragen, auf Handtaschen achten etc. Weitere Informationen gibt auch das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite.

 

Wasser und Energieversorgung

Ein großes Problem ist die Wasserversorgung. Die Halbinsel leidet besonders im Sommer unter Wassermangel. Daher wird das Wasser oft rationiert. Im August gab es am Morgen und am Abend jeweils für drei Stunden fließendes Wasser aus der Leitung! Folglich stehen in jedem Badezimmer und in jeder Küche einige Kanister, in denen Wasser bevorratet wird. Allerdings tropfen auch wohl die meisten Wasserhähne in dieser Stadt ....!

Leitungswasser ist hier kein Trinkwasser!!! Es soll nur in abgekochtem Zustand für Speisen oder Getränke verwendet werden. Für die Zubereitung von Getränken wird hier auch häufig gekauftes Wasser aus Plastikflaschen verwendet.

Wer zu spät am Abend heimkommt und bei dieser Hitze gerne noch mal duschen möchte, hat oft ein Problem. Da kein Wasser aus der Leitung kommt, hilft auch der Warmwasserboiler nichts mehr! Dann heißt es kaltes Wasser aus dem Kanister zum Duschen nehmen! Etwas gewöhnungsbedürftig ...., aber in jedem Fall äußerst erfrischend!!!  

Es gibt allerdings im Zentrum der Stadt auch Häuser, bei welchen das Wasser nie abgestellt wird! Man sollte möglichst versuchen, hier ein Zimmer zu bekommen, was aber teurer ist! Bei den Zimmer- und Wohnungsvermietungen wird meist angegeben, ob Gas und Wasser ständig zur Verfügung stehen.

Von Herbst bis Frühling wird auch oft der Strom und sogar die Heizung (viele Häuser sind an eine Fernheizung angeschlossen) rationiert. Es kann wohl vorkommen, dass es nur für wenige Stunden am Tag Strom gibt. Dann wird das Leben hier für viele Menschen zum wirklichen Überlebenstraining! Es ist keine Seltenheit, wenn im Winter die Temperatur in einer Wohnung kaum über 5 Grad kommt ...!! Für die Gasversorgung gilt dies ebenso.

Es gibt allerdings auch (wenige) Wohnungen, in denen weder Wasser noch Strom oder Gas abgestellt wird. Sie liegen in der Nähe von wichtigen Gebäuden und Einrichtungen (z.B. Krankenhäusern) und hängen am gleichen Versorgungsstrang. Diese Wohnungen sind  sehr gefragt und wahrscheinlich können sich Normalverdiener hier diese "Luxuswohnungen" kaum leisten ......

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Geschichte von Sevastopol

Sevastopol hat eine sehr geschichtsträchtige Vergangenheit. Im Grunde ist die ganze Stadt ein einziges Museum. Sowohl, bislang nur zum Teil ausgegrabene Ruinen einer versunkenen Stadt (Chersones - durch griechische Emigranten im 5. Jahrhundert gegründet) sind hier zu besichtigen,

    

als auch Ruinen der Befestigungsanlagen bei Balaklava (14. bis 15. Jahrhundert)

 

oder auch verschiedene Verteidigungsstellungen aus dem Krimkrieg und dem 2. Weltkrieg, wie bei Baktschiserai

  

 

oder den im 2. Weltkrieg berüchtigten und heiß umkämpften Sapunbergen

 
 
 
Blick auf das "Tal des Todes" von den Sapunbergen
Panzer am DIORAMA
Panzer am DIORAMA
 
 
 
 
 
 
Verteidigungsstellungen
Das DIORAMA
 
und die Küstenverteidigung der 35. Batterie (deutsche Bezeichnung 'Fort Maxim Gorki II) mit ihren Geschützbunkern, die 1942 (bei der Eroberung von Sevastopol durch deutsche Truppen) zerstört wurden. Auch u.a. die Hafeneinfahrt zu Balaklava an der Südküste spielte im 2. Weltkrieg eine tragische Rolle für die deutsche Armee.

 
Steilküste bei "Fort Maxim Gorki II"
 
Hafeneinfahrt nach Balaklava
In Sevastopol (bzw. auf den Sapunbergen) befindet sich zwei sehr eindrucksvolle Museen (PANORAMA und DIORAMA). Das eine beschäftigt mit dem Krimkrieg, das andere mit den Ereignissen des 2. Weltkrieges (DIORAMA auf den Sapunhöhen). Es sind Rundbauten mit, im Vordergrund gegenständlichen und im Hintergrund gemalten (und dadurch sehr naturgetreuen und beeindruckenden) Darstellungen der Schlachten um Sevastopol. Wirkliche Kunstwerke! Man muss sie gesehen haben! Aber auch viele andere Museen in der Stadt!

 
PANORAMA: Die Verbindung eines Gemäldesi und gegenständlicher Darstellung 
der Schlachten versetzen den Betrachter in die Mitte des Geschehens!
ZITAT:

„Das zerstörte Pompeji befindet sich in einem guten Zustand verglichen mit Sevastopol.“
– Mark Twain, als er 1865 die Stadt nach dem Krimkrieg besuchte -

„Hier kann man in jede beliebige Richtung blicken, und das Auge trifft kaum auf etwas anderes als Zerstörung, Zerstörung, Zerstörung! Häuserruinen, zerbröckelte Mauern, zerfetzte und zerklüftete Hügel, Verwüstung überall…!“
– nochmals Mark Twain -

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Das erlebte diese Stadt im Verlauf ihrer Geschichte zweimal! Im Krimkrieg und im 2. Weltkrieg!

 

Weitere Ausflugsziele hier! (Seite zur Zeit im Aufbau)

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Klima

Das Klima der Halbinsel Krim wird als subtropisch angegeben. Im August waren es morgens um 9 Uhr 32 Grad im Schatten! Das Thermometer kletterte im Laufe des Tages auf etwa 40-45 Grad.

Es geht immer etwas Wind, zum Teil sogar sehr heftiger Wind. Aber es ist ein heißer Wind. Er bringt kaum Erfrischung!

Die Wassertemperatur im Meer dürfte im August etwa bei 26 Grad oder sogar darüber gelegen haben. Im Oktober waren es immer noch etwa 20 Grad! Am besten lässt es sich da wirklich im Wasser aushalten! Aber Vorsicht! Die Sonne sticht erbarmungslos und an den Stränden auch außerhalb der Stadt ist kaum Schatten zu finden! Eine helle Kopfbedeckung kann hier nicht schaden! Deutsche sind diese intensive Sonne kaum gewöhnt und bekommen schnell Kreislaufprobleme oder Schlimmeres!

Im Winter gibt es in Sevastopol nur wenig Schnee. Die Temperaturen liegen meistens über 0 Grad. In den Bergen des Krimgebirges (bis etwa 1500 Meter hoch) kann es dagegen gewaltige Schneemassen geben!

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Vegetation

Die schönste Jahreszeit dürfte hier der Frühling sein, wenn die Parkanlagen in voller Blüte stehen! Nun im August ist das Gras rotbraun und verbrannt. Einzig die prächtigen und alten Bäume in den Parkanlagen sind noch grün und spenden Schatten.

Außerhalb der Parkanlagen, bzw. außerhalb der Stadt ist die Vegetation an der Südküste eher karg und dürftig.

    

Auf diesem Kalksteinboden wächst nicht sehr viel. Es gibt viele Eichen, aber sie werden hier nicht besonders hoch. Eher Buschwerk. Krüppelkiefern und kleine Kastanien. Daneben aber viele Nadelholzarten und exotische Pflanzen, die in Deutschland nicht sehr üppig wachsen und die besonders an der Südküste ungeahnte Ausmaße annehmen können.

           

Hier, an der Südküste der Krim sind auch häufiger Palmen zu sehen.

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Insekten

Trotz dieser großen Hitze im Sommer gibt es erstaunlich wenig Mücken, Schnaken und ähnliches Getier! Man kann im Sommer getrost am Abend die Fenster bei voller Festbeleuchtung offen lassen, es kommen kaum Insekten herein! Es gibt anscheinend kaum welche! Selten mal ein Nachtfalter. Gegen die Plage in Deutschland eine Wohltat! Dagegen habe ich in meinen Leben noch nie so lautes Zirpen von Grillen gehört, wie in Sevastopol und Umgebung. Selbst mitten in der Stadt! Es müssen ‚Monstergrillen’ sein!

  

 

Monument zum Gedenken an im Krimkrieg im Hafen versenkte Schiffe